Die Wirtschaft in Baden-Württemberg unternimmt überdurchschnittlich große Anstrengungen, um alle Potenziale auf dem Arbeitsmarkt auszuschöpfen. Dies zeigt sich auch an Integrationsmaßnahmen für ausländische Beschäftigte und der Bereitschaft zur Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen.
Trotz des üblichen saisonbedingten Anstiegs der Arbeitslosenzahlen im Januar präsentiert sich der Arbeitsmarkt im Südwesten weiter in starker Verfassung. „Die baden-württembergische Wirtschaft schafft weiterhin viele Arbeitsplätze. Gleichzeitig wird es aber für die Unternehmen immer schwieriger, offene Stellen zeitnah zu besetzen“, sagte der Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt der Arbeitgeber Baden-Württemberg, Stefan Küpper, in Stuttgart: „Die Betriebe im Südwesten unternehmen deshalb zahlreiche Anstrengungen, um alle Potenziale auf dem Arbeitsmarkt auszuschöpfen.“ So zeige beispielsweise eine aktuelle Studie des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) Tübingen, dass in baden-württembergischen Betrieben mehr Integrationsmaßnahmen für ausländische Beschäftigte angeboten würden als im Rest der Republik.
„Unseren Unternehmen ist bewusst, dass es einer gezielten Förderung bedarf, um die Potenziale von Menschen mit Migrationshintergrund besser zu erschließen“, sagte Küpper: „Qualifizierung ist der Grundpfeiler einer erfolgreichen Arbeitsmarktintegration.“ So hätten die Arbeitgeber Baden-Württemberg beispielsweise gemeinsam mit der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit das Konzept „Integrationsqualifizierung Sprache und Beruf – IQSB“ erarbeitet, das inzwischen flächendeckend in Baden-Württemberg angeboten werde. Grundidee von IQSB sei es, Sprache und Integrationsthemen parallel mit betrieblichen Qualifizierungsmaßnahmen und Erwerbstätigkeit laufen zu lassen, anstatt diese Elemente hintereinander zu schalten.
Gleichzeitig zeigten die Betriebe im Südwesten auch eine überdurchschnittliche Bereitschaft zur Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen, so Küpper. Laut IAW-Daten stünden gerade Betriebe, die Integrationsmaßnahmen anböten, auch der Berücksichtigung langzeitarbeitsloser Bewerber offener gegenüber. „Hilfreich sind hier auch Langzeitarbeitslosen-Projekte wie das Landesförderprogramm ‚Passiv-Aktiv-Tausch‘ (PAT)“, erklärte der Arbeitgebervertreter. Beim PAT würden unter anderem Arbeitslosengeld-II-Leistungen in Lohnzuschüsse umgewandelt. „Mit aktivierenden Förderprogrammen wie dem PAT lassen sich gerade im jetzigen konjunkturellen Umfeld besonders gute Erfolge auf dem Arbeitsmarkt erzielen“, sagte Küpper.