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Gastbeitrag: Führen in Zeiten von Corona

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Corona wirbelt viele Unternehmen durcheinander und stellt Manager vor große Aufgaben. Drei Leitsätze für Führung: nicht nur in Zeiten von Corona.

1. Führung agiert beidhändig: kurzfristig die Auswirkungen der Corona Krise managen und gleichzeitig die Weichen für die mittel- und langfristige Unternehmensausrichtung stellen.

Corona zwingt viele Unternehmen zu akuten Maßnahmen, die ein großes Maß an Aufmerksamkeit des Managements fordern. Der fehlende Planungshorizont im unbekannten Gelände erfordert ein ständiges Anpassen.
Gleichzeitig verändern sich jedoch fast unmerklich und in rasanter Geschwindigkeit das Marktumfeld, die Bedarfe und Gewohnheiten von Kunden – möglicherweise dauerhaft. Alte Segmente fallen weg, neue entstehen.

Wer sich bereits jetzt mit der Ausrichtung des Angebotsportfolios befasst, wer auf systematische Weise Chancen und Zukunftsfelder erschließt, wer mutig Entscheidungen in die Umsetzung bringt, verschafft sich einen grundlegenden Vorteil: im Markt und bei Kunden. Vor allen Dingen aber bei Mitarbeitern: Mitarbeit an Zukunftsthemen gepaart mit Zuversicht löst Bewegung aus und kann eine „Problemtrance“ vertreiben.

2. Virtuelle Zusammenarbeit verdankt ihren Höhenflug Covid-19 und sie ist effizienter als angenommen. Führung muss dafür sorgen, dass die Vorteile langfristig erhalten bleiben.

Aus Digitalmuffeln werden Promotoren von Videoconferencing. Die Arbeit im Homeoffice, früher oft argwöhnisch beäugt und als unproduktiv verpönt, wird heute als sehr effizient wahrgenommen. Die 6-stündige Anreise per Bahn oder Auto wird eingespart zugunsten eines virtuellen Meetings. Mitarbeiter organisieren sich selbst und agieren flexibel. Trotz der Distanz rücken Teams enger zusammen und Vertrauen wächst zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern.

Führung muss die Vorteile, Werte und erwünschten Verhaltensweisen, die aus der Not heraus geboren sind, in die Zeit nach Corona transferieren. Diesen Prozess sollten Führungskräfte systematisch gestalten, nicht dem Zufall überlassen.

3. Das Verhalten des Unternehmens und der Führungskräfte in der Krise entscheidet langfristig über die Loyalität von Mitarbeitern und Kunden.

Der Angriff auf die Twin Towers in New York 2001 und das WM Sommermärchen 2006: beide Ereignisse bleiben deshalb in Erinnerung, weil starke Emotionen daran gebunden sind – positive wie negative. Fakten vergehen – Emotionen bestehen.
Ob die Zeit von Corona im Unternehmen von Mitarbeitern mit Frustration, Verunsicherung, Einsamkeit oder eher mit Zusammengehörigkeit, Mut, Zuversicht in Verbindung gebracht wird: Führung kann den Unterschied machen. Die Auswirkungen negativen Erlebens machen sich bemerkbar, etwa durch geringere Loyalität oder Leistungsabfall. Und das merken auch Kunden.
Krisen erfordern nicht nur mehr Kommunikation von Führungskräften, sondern vor allem deren Einfühlungsvermögen und Authentizität, insbesondere im Umgang mit schlechten Nachrichten.

Führung im Modus „as usual“ ist in Zeiten von Corona keine Option. Mutiges Vordenken und Handeln sowie menschliche Begegnungen sind die Gebote der Stunde.

Der Gastautor:

Management Partner steht seit 50 Jahren für unabhängige Beratung in allen Schlüsselfragen der Unternehmensentwicklung: Strategie, Leistungsfähigkeit der Organisation, Leadership und Kulturveränderung. Wir betrachten Unternehmen umfassend und bringen sie an den entscheidenden Stellen in Bewegung. Dabei sind wir überzeugt, dass mehr Potenzial zur Verfügung steht, als heute zur Wirkung kommt. Wie sich das auswirkt? Unsere Klienten entwickeln sich – und zwar mit messbaren Ergebnissen.

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Kontakt: Oliver Hafner (oh@management-partner.com)

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