Markt und Wettbewerb

Großhandelskonjunktur weiter aufwärtsgerichtet

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Boris Behringer

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Engpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten wirken sich aus

Die Konjunktur entwickelt sich aufwärtsgerichtet, aber wieder etwas verhaltener. Die Großhandelsumsätze verzeichneten im August 2021 zwar einen Zuwachs nominal um +14,7 Prozent und real immer noch um +4,8 Prozent im Vergleich zum Anstieg im Vorjahresmonat. Sie liegen über dem Vormonat, allerdings unter dem Durchschnitt im zweiten Quartal. Ursächlich hierfür dürften das Auslaufen des Basiseffekts aus den eingebrochenen Vorjahresumsätzen und den wieder erhöhten Unsicherheiten aus den steigenden Corona-Inzidenzwerten sein. Zudem belasten erhebliche Versorgungsengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten die wirtschaftliche Entwicklung.

In beiden Großhandelszweigen ist die Entwicklung bei aufwärtsgerichteter Tendenz unterschiedlich ausgeprägt. Im Produktionsverbindungshandel betragen die Umsatzzuwächse im August nominal +21,9 Prozent und real +4,8 Prozent. Sie liegen damit nominal auf dem Durchschnitt des zweiten Quartals, aber real unter dem Durchschnitt des zweiten Quartals von +8,4 Prozent. Im Konsumgütergroßhandel waren die Zuwächse insgesamt nominal weniger stark ausgeprägt. Die Umsätze stiegen im August 2021 um +7,0 Prozent und real um +4,5 Prozent. Sie lagen damit unter dem Durchschnitt des zweiten Quartals von nominal +9,2 Prozent und real von +7,8 Prozent. Vor allem in der Entwicklung im Produktionsverbindungshandel spiegelt sich damit ein erheblicher Preisdruck aus der Knappheit von Rohstoffen und Vorprodukten.

In den zurückliegenden Monaten wirken sich zunehmend Engpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten auf die Entwicklung aus. Dies ist unter anderem in der in der stark angestiegenen Nachfrage begründet. Im Sommer 2021 zeichnete sich eine deutliche Erholung der wirtschaftlichen Lage ab, die sich in der Entwicklung der Aufträge spiegelt. Die Grafik des Monats veranschaulicht die Auftragseingänge in relativer Differenz zum Vorjahr in Prozent. Zu Beginn 2021 zog das Auftragsvolumen deutlich an und normalisierte sich im weiteren Verlauf. Besonders ausgeprägt stiegen die Aufträge im April 2021 mit 116,3 Prozent im Bereich der Investitionsgüter. Aus dieser Entwicklung leitet der BGA ab, dass die Wirtschaft den Nachfragestau aus den zurückliegenden Monaten aufarbeitet und sich in der abflachenden Auftragsentwicklung eine Normalisierung der wirtschaftlichen Entwicklung zeigt. Der BGA erwartet, dass die bestehenden Engpässe im Laufe der nächsten Monate bewältigt werden können.

Grafik des Monats

Auftragseingang-Volumen November 2021
Quelle: Deutsche Bundesbank; Grafik: BGA

Die Zahlen im Detail können nachfolgend oder im Downloadbereich unter Zahlenmaterial eingesehen werden.

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