Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Lieferengpässe treiben die Preise in die Höhe. Dies spiegelt sich auch in den Großhandelsumsätzen wider.
Mit dem Kriegsbeginn in der Ukraine geht der BGA von einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums aus. Die jüngst vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen bestätigen diese Einschätzung. Der Krieg und die Lieferengpässe erschweren es Unternehmen weiterhin mit den steigenden Preisen umzugehen. Dies spiegelt sich auch in den Großhandelsumsätzen wider, die im April 2022 nominal um 15,6 Prozent stiegen, jedoch real 4,4 Prozent niedriger lagen. Damit bleiben die Verkäufe weiterhin rückläufig.
Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich im Produktionsverbindungshandel und im Konsumgütergroßhandel ab. Im Produktionsverbindungshandel stiegen die Umsätze im April nominal um 22,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nahmen allerdings real um 5,5 Prozent ab. Außerordentlich stark sind die rückläufigen Tendenzen beim Umsatz mit landwirtschaftlichen Grundstoffen. Diese nahmen real um über 13 Prozent ab. Im Konsumgütergroßhandel stiegen die Umsätze nominal um 6,7 Prozent, real nahmen sie um 3,2 Prozent ab. Während der Handel mit Lebensmitteln und Getränken weiterhin stark bleibt – mit Zuwächsen von nominal über 15 Prozent und sogar real positive Werte aufweist – hat der Handel mit Ge- und Verbrauchsgütern nominal Verluste von 1,8 Prozent zu verkraften.
In der Grafik des Monats lässt sich erkennen, wie die Corona Pandemie, der Krieg und die Lieferengpässe die Preise in die Höhe treiben. Über viele Jahre waren nur verhältnismäßig geringe Änderungen in der Preisentwicklung zu vermerken. Mit der Bewältigung der Pandemie stiegen die Preise wieder. Infolge des Ukraine Krieges zogen die Preise noch stärker an. Insbesondere die Einfuhrpreise haben innerhalb von einem Jahr um über 32 Prozent zugenommen, nachdem diese im Jahr 2020 noch abnahmen. Die Erzeugerpreise zogen im Mai ebenfalls mit über 30 Prozent an. Die Großhandelspreise zeigten im Mai mit 22,9 Prozent wieder leicht rückläufigen Preisdruck. Bei den Verbraucherpreisen lag der Preisdruck im Mai mit 7,9 Prozent weiterhin auf hohem Niveau. Die Entwicklung zeigt erste Anzeichnen einer perspektivischen Abschwächung des Preisdrucks. Diese Tendenz dürfte sich umso stärker durchsetzen, je schneller die Lieferketten stabilisiert werden können und der Weg abseits von Gas vorankommt.
Grafik des Monats
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