Nach schwierigen Gesprächen in sechster Verhandlungsrunde Einigung endlich erzielt.
Der Groß- und Außenhandel mit seinen landesweit rund 325 Tausend Beschäftigten hat sich am 18. Oktober 2021 in Stuttgart nach schwierigen Gesprächen in sechster Verhandlungsrunde mit der Gewerkschaft ver.di auf einen Tarifabschluss geeinigt.
Das Stuttgarter Tarifergebnis sieht bei einer 25-monatigen Laufzeit eine zweistufige Erhöhung um 3,0 Prozent zum 1. Oktober 2021 und weiteren 1,7 Prozent zum 1. März 2022 sowie eine Einmalzahlung von 84 Euro im Januar 2022 vor. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich ab dem 1. September 2021 um 40 Euro und ab dem 1. September 2022 um weitere 30 Euro.
Erklärtes Ziel der Arbeitgeber war es, die finanzielle Belastung für das Jahr 2021 möglichst gering zu halten, da viele Unternehmen des Groß- und Außenhandels bis zum heutigen Tag mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben. Dies ist mit sechs Nullmonaten und einer effektiven Gesamtbelastung von 0,75 Prozent im Kalenderjahr 2021 gelungen. Die Erhöhung um insgesamt 3,0 Prozent ist jedoch für die Unternehmen des Groß- und Außenhandels sehr belastend und wird sich deutlich auf das nächste Jahr auswirken. Die Weigerung der Gewerkschaft, in den Verhandlungen auf die Pandemiefolgen angemessen zu reagieren, stößt auf Arbeitgeberseite weiterhin auf Unverständnis.
Gerhard Bosch, Mitglied des Gesamtpräsidiums und Vorsitzender der Tarifkommission von grosshandel-bw, kommentiert den Tarifabschluss wie folgt: „Die Erhöhung um 3,0 Prozent ist schmerzhaft, wir haben jedoch das Ziel erreicht, das Jahr 2021 für die von der Pandemie besonders betroffenen Unternehmen soweit möglich belastungsfrei zu halten. Die trotz zäher Verhandlungsrunden erzielte Einigung zeigt, dass die Tarifpartnerschaft auch unter schwierigen Bedingungen funktioniert.“