Richtungsweisender Tarifabschluss des Groß- und Außenhandels in Bayern
Der Groß- und Außenhandel mit seinen bundesweit rund 1,7 Millionen Beschäftigten hat sich gestern Abend, am 4. Oktober 2021, nach schwierigen und langwierigen Gesprächen in fünfter Verhandlungsrunde in Bayern mit der Gewerkschaft ver.di auf einen Tarifabschluss geeinigt.
Das Münchener Tarifergebnis sieht bei einer 24-monatigen Laufzeit eine zweistufige Erhöhung um 3,0 Prozent zum 1. Oktober 2021 und weiteren 1,7 Prozent zum 1. April 2022 vor. Die Ausbildungsvergütung erhöht sich in 2021 um 30 Euro und in 2022 um weitere 20 Euro.
Da viele Unternehmen des Groß- und Außenhandels bis zum heutigen Tag mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben, war es das erklärte Ziel der Arbeitgeber, die finanzielle Belastung eines Tarifabschlusses für das Jahr 2021 möglichst gering zu halten. Dies ist mit fünf Nullmonaten und einer effektiven Gesamtbelastung von 0,75 Prozent im Kalenderjahr 2021 gelungen, auch wenn die Erhöhung um 3,0 Prozent insgesamt schmerzhaft ist. Sie wird sich im Folgejahr deutlich auf die Unternehmen des Groß- und Außenhandels auswirken.
Gerhard Bosch, Mitglied des Gesamtpräsidiums und Vorsitzender der Tarifkommission von grosshandel-bw, kommentiert den Tarifabschluss wie folgt: “Das Münchner Tarifergebnis trifft den Groß- und Außenhandel, insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, schwer, ist aber durch den späten Erhöhungszeitpunkt nach fünf Nullmonaten vertretbar. Da unsere Laufzeit einen Monat früher als in den anderen Tarifgebieten beginnt, kommt es jetzt darauf an, kreative Lösungen zu finden, um auch einen Abschluss der abweichenden Laufzeit in Baden-Württemberg zu erzielen.”